Net Zero Industry Act: Chancen & Challenges für die Industrie

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Am 25. April hat das EU-Parlament offiziell das „Netto-Null-Industrie-Gesetz“ verabschiedet, um die Herstellung von Technologien zur Dekarbonisierung in der EU zu fördern. Diese Entscheidung folgt auf die informelle Einigung von Rat und Parlament im Februar und soll sicherstellen, dass Europa bis 2030 rund 40 % der CO2-freien Technologien produziert, die zur Erreichung der Klimaziele notwendig sind.

Der „Net Zero Industry Act“ sieht vor, dass die jährliche EU-Fertigungskapazität für Netto-Null-Technologien mindestens 15 % der weltweiten Nachfrage decken soll. Gefördert werden unter anderem Technologien für erneuerbare Energien, Kernenergie, die Dekarbonisierung der Industrie, Netztechnologien, Energiespeichertechnologien und Biotechnologie.

Vereinfachte Genehmigungsverfahren und Schnellstart-Regionen

Ein zentraler Punkt des Gesetzes ist die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren. Höchstfristen für die Genehmigung von Projekten werden festgelegt, um den Ausbau von Netto-Null-Technologien zu beschleunigen. Darüber hinaus sollen „Netto-Null-Schnellstart-Regionen“ eingerichtet werden, um industrielle Tätigkeiten in Bezug auf diese Technologien zu fördern. In diesen Regionen wird ein Teil der Umweltprüfungsdaten von den Mitgliedstaaten gesammelt, was die Prozesse weiter beschleunigen soll.

Nachhaltigkeits- und Resilienzkriterien

Nationale Förderprogramme sollen Haushalte und Verbraucher dazu bewegen, schneller auf Technologien wie Solarzellen und Wärmepumpen umzusteigen. Diese Programme müssen Nachhaltigkeits- und Resilienzkriterien erfüllen. Auch Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge und Auktionen für den Einsatz erneuerbarer Energiequellen müssen diesen Kriterien entsprechen.

Die Finanzierung wird aus den nationalen Einnahmen des Emissionshandelssystems (ETS) und durch die Plattform für strategische Technologien für Europa (STEP) erfolgen – ein Schritt in Richtung eines europäischen Souveränitätsfonds.

Auswirkungen auf die Aluminiumindustrie

Für die Aluminiumindustrie bietet der Net Zero Industry Act enormes Potenzial, aber es besteht auch noch Verbesserungs- und Diskussionsbedarf. Emanuele Manigrassi, Director Climate Change & Energy bei European Aluminium erläutert:

„Der Net Zero Industry Act ist ein sehr positiver Schritt und birgt enormes Potenzial für Aluminiumproduzenten, die hauptsächlich Aluminiumkomponenten herstellen, die in der Produktion von Netto-Null-Technologien verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise Aluminium-Strangpressprodukte für Solarpaneele, Kabel für die Elektrifizierung oder Aluminiumfolie für Batterien. Die Regelungen umfassen auch die Möglichkeit für vereinfachte Genehmigungen und Finanzierungen von transformativen Industrietechnologien zur Dekarbonisierung, die hochskaliert und stärker öffentlich finanziert werden müssen. Für Aluminium könnten dies die inerte Anode, der Wechsel zu Wasserstoff oder die industrielle Elektrifizierung von Aluminiumproduktionsprozessen sein. Hinsichtlich der Schwierigkeiten müssen viele technische Regeln noch von der EU-Kommission entwickelt werden, daher ist es heute schwer zu sagen, ob es positive Auswirkungen haben wird: Die Aluminiumkomponenten, die Unterstützung erhalten können, müssen noch definiert werden, und wir sehen Risiken divergierender Interpretationen zwischen den EU-Mitgliedstaaten und der Industrie, die um den Zugang zum neuen Rahmen konkurrieren werden. Außerdem ist die Verordnung äußerst komplex und nicht benutzerfreundlich für die Aluminiumindustrie, die ihr Potenzial noch nicht vollständig erkannt hat. Schließlich sind die finanziellen Mittel derzeit sehr begrenzt. All diese Aspekte sollten so schnell wie möglich geklärt werden, mit spezifischen Leitlinien der EU und Diskussionen mit allen Produzenten von Netto-Null-Technologien."

Der Net Zero Industry Act markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und selbstständigeren europäischen Industrie. Mit den geplanten Maßnahmen zur Förderung von CO2-freien Technologien und der Vereinfachung von Genehmigungsverfahren wird die EU ihre Position als globaler Vorreiter in der nachhaltigen Energiepolitik weiter stärken. Für die Aluminiumindustrie eröffnen sich neue Chancen, aber es bleiben auch Herausforderungen, die es gemeinsam mit der EU zu meistern gilt.

Nächste Schritte und Hintergrund

Das Gesetz wurde mit 361 zu 121 Stimmen bei 45 Enthaltungen angenommen und muss nun noch formell vom Rat angenommen werden, um in Kraft zu treten.

Zur Erreichung der europäischen Klimaziele für 2030 und 2050 wird eine beträchtliche Menge an sauberen Energietechnologien benötigt. Bisher ist Europa weitgehend auf den Import dieser Technologien angewiesen, während viele Drittländer verstärkt in ihre Produktionskapazitäten investieren.