„So können Frauen eine erfüllende und erfolgreiche Karriere in der Metallindustrie leben“

Unter dem Motto „Women can do aluminium, too“ werden auf der ALUMINIUM 2024 zum ersten Mal die „Women With Metal – the ALUMINIUM Awards vergeben. Wir haben mit Kirsty Davies-Chinnock, CEO und Gründerin von Women with Metal gesprochen – sie ist eine Ikone, die das Motto der Awards unter Beweis stellt und seit Jahrzehnten erfolgreich in der Metallbranche arbeitet, die sich für die Industrie einsetzt und stark macht.

Im Interview betont sie die Bedeutung der Awards für die Förderung von Frauen in der Aluminiumindustrie und wie wichtig Sichtbarkeit für weibliche Führungskräfte und Verbündete ist. Sie gibt Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen und Erfolge und teilt Empfehlungen für Frauen, die eine Karriere in diesem Bereich anstreben. Einen wichtigen Faktor sieht sie außerdem in der Notwendigkeit für Unternehmen, eine unterstützende und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Kirsty, wie kamen die „Women With Metal – the ALUMINIUM Awards zustande und was für eine Bedeutung haben die Awards für dich? 

Am 10. Oktober 2023 habe ich die erste Women With Metal Conference in UK veranstaltet – und gut drei Tage später hat Yasmin Ouiriemmi von RX mich kontaktiert. Sie schlug mir vor, für die ALUMINIUM Weltleitmesse zusammenzuarbeiten und nach mehreren Gesprächen über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit entstand schließlich die Idee für die "Women With Metal – the Aluminium Awards".

Von einer eintägigen Women With Metal Konferenz mit 100 Teilnehmerinnen entwickelt sich die gemeinsame Zusammenarbeit mit der ALUMINIUM nun zu einer äußerst aufregenden Möglichkeit, das Konzept von Women with Metal auf das europäische Festland zu bringen.

Wie können Frauen, die in der Aluminiumindustrie tätig sind, von den "Women With Metal – the ALUMINIUM Awards" profitieren? 

Die Sichtbarkeit weiblicher Führungskräfte kann durchaus ein Problem sein. Indem wir einige fantastische Personen, die in ihrer Karriere in der Aluminiumindustrie erfolgreich sind, präsentieren, können wir nicht nur die nächste Generation dazu ermutigen, sich uns anzuschließen, sondern hoffentlich auch den Menschen innerhalb der Branche zeigen, was es für großartige Möglichkeiten für sie gibt. Ich hoffe auch, dass wir gemeinsam Verbündete und Unternehmen feiern können, die sich für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz einsetzen – ein Punkt, der viele Vorteile mit sich bringt.

Welche Bedeutung hat die Aluminiumindustrie in deinen Augen – für die Metallbranche, für Frauen, für die ganze Welt?

Aluminium ist unglaublich nachhaltig, und es ist großartig zu sehen, dass Unternehmen und Organisationen jetzt genau darüber sprechen, mit dem Ziel, auch jüngere Generationen zu erreichen, die die Möglichkeiten zur Energieeinsparung erkunden und vorantreiben wollen. In meinem Berufsalltag polieren wir viel Aluminium, das dann eloxiert und zu Verkleidungen für Gebäude verarbeitet wird. Das sieht nicht nur fantastisch aus, sondern ist auch sicher – ein Punkt, wie wir festgestellt haben, den zahlreiche Architekten und Designer für die Zukunft begrüßen.

Welche Trends und Entwicklungen siehst du derzeit in der Aluminiumindustrie und wie beeinflussen diese die Arbeit von Women With Metal?

Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle und es gibt viele Entwicklungen und Möglichkeiten in diesem Bereich. Für mich ist das direkt mit Women With Metal verbunden und mit der Frage, wie wir unsere Arbeitsplätze modernisieren können, um das Wachstum aufrechtzuerhalten und von den diversen Chancen und Möglichkeiten zu profitieren.

Wie kam es zur Gründung von Women With Metal, was hat dich besonders inspiriert?

Ich scherze oft, dass ich bei der ersten Veranstaltung versehentlich eine ausverkaufte Konferenz abgehalten habe – und das ist tatsächlich gar nicht weit von der Wahrheit entfernt. Da ich im Metallsektor recht sichtbar bin und bereits einen Podcast gestartet hatte, erwähnte mal jemand, dass es zwar Golftage und Fußballturniere gibt, aber nichts, was die Frauen in der Branche unbedingt anspricht, und schlug vor, eine Art Nachmittagstee zu veranstalten. Innerhalb von 48 Stunden hatte ich einen Veranstaltungsort gebucht und mehrere Rednerinnen für eine eintägige Konferenz gewonnen. Ich kenne viele fantastische Frauen im Metallsektor, und sie zusammenzubringen, war eine Freude – ich wünschte, ich hätte es schon vor zwanzig Jahren getan!

“Confidence. Knowledge. Connections.”

Welche Rolle spielt Women With Metal bei der Förderung von Frauen in der Metallindustrie und welche konkreten Maßnahmen werden ergriffen, um dieses Ziel zu erreichen? 

Da wir noch so neu sind, schaffen wir uns unsere eigene Rolle. Dies lässt sich auch in den Kernpunkten unserer ersten Konferenz zusammenfassen, die unter dem Motto "Confidence. Knowledge. Connections" lief.

Ich hoffe, dass die "Women With Metal – the ALUMINIUM Awards" allen Nominierten ein neues Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten geben werden. Wenn sie auf der ALUMINIUM Weltleitmesse mit anderen Nominierten und Finalistinnen netzwerken, können sie außerdem wichtige neue Verbindungen knüpfen.

Unsere Podiumsdiskussionen und Speaker werden außerdem geballtes Wissen zur Veranstaltung mitbringen, welches hoffentlich dazu beitragen wird, Women With Metal insgesamt weiterzuentwickeln.

Kannst du uns etwas über deine eigenen Erfahrungen und Erfolge in der Metallindustrie erzählen und wie diese deine Arbeit mit Women With Metal beeinflusst haben?

Ich arbeite seit fünfunddreißig Jahren in der Metallindustrie und eine der wichtigsten Lektionen, die ich gelernt habe, ist, dass manchmal Risiken eingegangen werden müssen. Ob es um Investitionen in neue Anlagen oder die Organisation einer Konferenz geht, das Eingehen von Risiken ist das, was uns als Einzelpersonen wachsen lässt. Bei Women With Metal geht es darum, mein Erbe, meine Karriere zu konsolidieren und anderen Frauen zu ermöglichen, zu erkennen, dass sie eine erfüllende und erfolgreiche Karriere in der Metallbranche haben können.

Welche Tipps kannst du Frauen an die Hand geben, die eine Karriere in der Metallindustrie anstreben oder bereits tätig sind und nach Möglichkeiten suchen, sich weiterzuentwickeln und erfolgreich zu sein?

Für diejenigen, die noch nicht über eine Karriere in der Metallindustrie nachgedacht haben, kann ich nur empfehlen diese anzugehen. Der Job ist wirklich aufregend und mit der Entwicklung nachhaltigerer Metalle, wie beispielsweise im Aluminiumbereich, können sie einen echten Unterschied machen. Viele Fähigkeiten sind übertragbar, und ich würde den Frauen ans Herz legen ihre Stärken anzuschauen und zu analysiere, wie sie innerhalb der Metallbranche eingesetzt werden können.

Für diejenigen, die bereits in der Branche arbeiten und ihre Karriere vorantreiben möchten, kann ich den Rat geben, sich an jemanden zu wenden, den sie bewundern und diese Person gezielt um Mentoring zu bitten. Die meisten Menschen werden mehr als bereit sein, zu helfen, und dabei zu unterstützen zu wachsen.

Wie können Unternehmen in der Aluminiumindustrie dazu beitragen, eine unterstützende und inklusive Arbeitsumgebung für Frauen zu schaffen und ihre berufliche Entwicklung zu fördern ohne dabei Gender-Washing zu betreiben?

Die Branche hat sich in den über dreißig Jahren, in denen ich dabei bin, drastisch verändert. Viele Unternehmen arbeiten wirklich hart daran, unterstützende Umgebungen zu schaffen. Leider bewerben sie dies nicht immer, machen nicht genug darauf aufmerksam, sodass potenzielle Mitarbeiter diese Möglichkeiten nicht sehen. Wir müssen als Branche sicherstellen, dass wir etwaige negative Wahrnehmungen unserer Branche herausfordern und in den Wind schlagen.

Für Unternehmen, die eine inklusivere Umgebung bieten möchten, ist der erste Schritt die Kommunikation und das Zuhören der Ideen des Teams und es dazu zu ermutigen, mutig Lösungen umzusetzen. Internes Mentoring zur beruflichen Entwicklung und die Möglichkeit für Einzelpersonen – ganz gleich ob Männer oder Frauen – ihre Netzwerke zu erweitern und von anderen zu lernen, ist unglaublich vorteilhaft und zeigt Vertrauen ins Team.

Welche Rollen können Messen wie die ALUMINIUM hinsichtlich Gender-Gaps einnehmen und worauf freust du dich bei deinem Besuch auf der ALUMINIUM 2024 am meisten?

Dies wird mein erster Besuch auf der ALUMINIUM sein, und ich freue mich darauf, so viele einflussreiche Personen innerhalb der Aluminiumbranche zu treffen. Ich denke, Fachmessen wie die ALUMINIUM spielen heute eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung spielen und mit dem Programmangebot auch wichtigen Lernmöglichkeiten bieten. Besucher erlangen einen umfassenden Überblick über die Branche und spannende zukünftige Möglichkeiten. Die Gender Gap im Rahmen dieser Messen anzusprechen, ist für das Wachstum der Branche unerlässlich, und durch die Förderung von Diskussionen über die Offenheit für Veränderungen gibt es wirklich keine Grenzen für die Möglichkeiten, die ergriffen werden können.

Vielen Dank, Kirsty, für das eindrucksvolle Interview.

Über Women With Metal

Women With Metal hat sich der Etablierung und Stärkung von Frauen und Verbündeten in der Metallbranche verschrieben und setzt sich dafür ein, die Frauen in der Industrie umfassend zu unterstützen, zu würdigen und zu fördern. Die jährlich stattfindende Konferenz dient zum Austausch, zum Wissenstransfer, hilft den Frauen, ihre Karriere voranzutreiben und soll ihnen das nötige Selbstvertrauen geben, in der Metallindustrie voranzukommen und zu glänzen. Gegründet wurde Women With Metal von Kirsty Davies-Chinnock, Geschäftsführerin von Professional Polishing Services Limited und Direktorin der British Stainless Steel Association, die mit 35 Jahren Erfahrung in der Branche um die Herausforderungen weiß.