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Magnesium-Knappheit: Wir müssen mit China sprechen!

10. November 2021
Düsseldorf

Die Chip-Krise ist ein Menetekel: Droht ähnliches im Bereich des chinesischen Magnesiums? Die WirtschaftsVereinigung Metalle schlägt Alarm.

Rund 87 Prozent des weltweiten Magnesiums werden in China produziert. Und fast die Hälfte der Exporte landet in Europa. Sollte sie zumindest. „Es wird erwartet, dass die jetzigen Magnesiumvorräte in Deutschland, bzw. in ganz Europa, spätestens Ende November 2021 erschöpft sein werden“, heißt es in einem Positionspapier der WirtschaftsVereinigung Metalle.

 

Deutliche Worte in Richtung Politik

Der Brandbrief an die deutsche Bundesregierung – der neben anderen Verbänden auch von Aluminium Deutschland unterschrieben ist – lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen.

Von den aktuellen Lieferengpässen seien Deutschland und Europa besonders betroffen, „da im Jahr 2001 die verbliebene Magnesiumproduktion als Folge von gedumpten chinesischen Einfuhren aufgegeben wurde.“ Die Folge: Europa ist heute fast vollständig von chinesischem Magnesium abhängig.

 

Kritik an Untätigkeit auf EU-Ebene

Und auch, wenn die Europäische Kommission noch 2020 bekräftigt habe, dass Magnesium auf der Liste der kritischen Rohstoffe der EU steht – „politisch-strategische Überlegungen und Maßnahmen zur Sicherstellung des Lieferflusses blieben bislang aus.“

Die Folgen sind bekannt. Die Magnesium-Preise schossen zuletzt durch die Decke, und die Warnungen vor drohenden Produktionsausfällen wurden in den vergangenen Wochen immer drastischer – nicht zuletzt seitens der Automobilindustrie.

 

Gespräche mit China. Und endlich eine Strategie

Die WVMetalle fordert daher zweierlei: Erstens müssten dringend diplomatische Gespräche mit China eingeleitet werden, um die Weiterführung der Produktion gewährleisten zu können.

Zweitens fordert der Verband eine industriepolitische Strategie für den gesicherten Zugang zu Industriemetallen. „Gemeinsam mit der EU müssen mittel- und langfristige wirksame Maßnahmen zur Aufrechterhaltung funktionierender und zukunftsfähiger Wertschöpfungsketten ergriffen werden.“