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Handelsplattform für Altmaterialien 

„Automotive Circularity Platform“ bringt die Kreislaufwirtschaft voran

29. August 2023
Düsseldorf

Novelis und thyssenkrupp Materials Services wollen mit der gemeinsamen Entwicklung der „Automotive Circularity Platform“ die Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie voranbringen. Die Entwicklung des neuen digitalen Hubs soll wichtige Standards für die Verwertung von Altfahrzeugen setzen. Die offene Plattform soll nicht nur den Markt für Sekundärmaterialien aus Altfahrzeugen digitalisieren, sondern bietet auch einen einfachen Zugang zu hochwertigen Recycling-Materialien in größeren Mengen. Gleichzeitig wollen die beiden Unternehmen ihre Transparenz erhöhen, indem sie ein Ökosystem für die Wertschöpfungskette von Altfahrzeugen schaffen. Im ersten Schritt wird ein Prototyp entwickelt, der für umfassende Test- und Evaluierungszwecke dient.

Aluminium-Recycling von Produktionsschrott in einem geschlossenen Kreislauf ist in den letzten Jahren bereits zu einer bewährten Nachhaltigkeitspraxis in der Automobilindustrie geworden – der Kreislauf bei Altfahrzeugen jedoch muss noch geschlossen werden. Die Partnerschaft von Novelis und thyssenkrupp Materials Services ist damit ein bedeutender Schritt zum Erreichen einer Kreislaufwirtschaft und zur Reduktion der CO2-Emissionen. 

„Automotive Circularity Platform“ – digitaler Markt entlang der Wertschöpfungskette

Die „Automotive Circularity Platform“ (ACP) ist als digitaler Markt gedacht, der Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette von Altfahrzeugen miteinander vernetzt und Autozulieferer dabei unterstützt, Aluminium und andere Materialien wie beispielsweise Stahl, Kunststoffe, Glas oder Gummi zu gewinnen und wiederzuverwerten.

„Beim Schaffen einer offenen, zugänglichen Handelsplattform für Altmaterialien ist die ACP ein wichtiger Schritt für Unternehmen, die umfangreichere und tiefergehende Verpflichtungen für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft eingehen möchten. Die ACP wird nicht nur die Kreislaufwirtschaft durch optimierten Materialfluss verbessern und somit den Zugang zu größeren Mengen an hochwertigen Recyclingmaterialien ermöglichen und dabei den Abfall auf Mülldeponien minimieren, sondern auch für eine transparente und vertrauensvolle Vernetzung aller Stakeholder sorgen, damit diese ihre eigenen wertgenerierenden Recyclingprozesse entwickeln und anwenden können“, erläutert Michael Hahne, Vice President und General Manager Automotive, Novelis Europe.

Aktuell können Verbrennungsmotoren bis zu 80 Prozent der Treibhausgasemissionen während der Nutzungsdauer von Fahrzeugen zu verursachen. Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass aufgrund der wachsenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen die Emissionen, die durch die Produktion von Materialien entstehen, bis 2040 möglicherweise 60 Prozent der Gesamtemissionen während der Nutzungszeit der Fahrzeuge ausmachen könnten. Daher tritt die Fokussierung auf Emissionsreduktion in Relation zur Steigerung der Effizienz entlang der Lieferkette und während der Fertigung etwas in den Hintergrund, wenn es um die Hauptziele der Dekarbonisierung geht. Ein kreislauforientiertes Ökosystem, in dem alle beteiligten Akteure eng zusammenarbeiten, wird in der Automobilindustrie eine entscheidende Rolle spielen, um ihre Klimaziele zu erreichen.

Besonders für Aluminium ist Recycling der Inbegriff nachhaltiger Verfahren, da es die CO2-Emissionen gegenüber den energieintensiveren Anforderungen der Primärproduktion um etwa 95 Prozent reduziert. Aluminium ist außerdem unendlich oft recycelbar, ohne dass es an Qualität und Eigenschaften wie Festigkeit, Leichtigkeit, Widerstandsfähigkeit und Formbarkeit verliert. Daher tragen die zahlreichen Vorteile von Aluminium mehr und mehr zu einer zunehmenden Nutzung in sämtlichen Branchen bei, die mehr Nachhaltigkeit erzielen möchten.

 

Originalquelle: Novelis